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Überleben mit Metastasiertem Brustkrebs

Zwar bleibt metastasierter Brustkrebs unheilbar, doch ist in den vergangenen Jahren eine Vielzahl lebensverlängernder Therapieoptionen hinzugekommen. Dies nahm die ESMO zum Anlass, im Oktober 2021 eine lang erwartete neue Leitlinie zur Diagnose und Behandlung von Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs zu veröffentlichen. »Das ist ein Meilenstein für die Umsetzung der jüngsten Forschungsergebnisse in praktische Verbesserungen der Patientenversorgung in der Ära der Präzisionsmedizin«, kommentiert die Fachgesellschaft.

Bei etwa jeder vierten Frau mit Brustkrebs treten nach der Ersterkrankung Absiedlungen des Tumors in anderen Organen auf – sogenannte Metastasen. Sie stammen vom Tumorgewebe ihres ursprünglichen Tumors ab, lösen sich aus dem Zellverbund und wandern über Blut- oder Lymphbahnen in andere Bereiche des Körpers. Daher sind Brustkrebsmetastasen Tumorzellen, die häufig die biologischen Eigenschaften von Brustkrebszellen aufweisen, auch wenn sie an ganz anderer Stelle auftreten.

Bei Brustkrebs werden bereits seit langem verschiedene Merkmale der Krebszellen als sogenannte Biomarker ermittelt: der Hormonrezeptor und der Rezeptor HER2. Diese werden routinemäßig bestimmt, da sie über den Einsatz bestimmter zielgerichteter Therapien bei Brustkrebs, z.B. der Antihormontherapie entscheiden. Neuere zielgerichtete Therapien erfordern dagegen ein umfassendes molekulares Profiling. Dazu werden anhand einer kleinen Gewebeprobe aus Tumor und/oder Metastase hunderte verschiedene Veränderungen im Erbgut festgestellt, die Angriffspunkte bieten für zielgerichtete Therapien.