KREBS BRAUCHT KOMMUNIKATION

… ZWISCHEN KINDERN UND ELTERN

Wenn Kinder an Krebs erkranken, ist immer eine ganze Familie betroffen. Wenn Eltern an Krebs erkranken, sind immer auch die Kinder betroffen. Eine Krankheit den Kleinsten zu erklären, dessen Auswirkungen – und Ausgang – man zu Beginn der Diagnose nicht umfassend absehen kann, ist besonders herausfordernd und emotional. Was laut ExpertInnen immer gilt: offen mit der Krankheit umgehen. Und: Man muss nicht alles erzählen. Doch das, was man erzählt, muss wahr sein.

Sehen sie hier Sonja Marschalls Tipps im Video:

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Und das rät Dr. Sarah R. Herlofsen:

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Die checkliste zum download von psychoonkologin claudia mück

lesen sie auch das ausführliche interview mit CLaudia Mück

 

yeswecan!cer – die Bewegung für einen tabufreien Umgang mit der Krankheit Krebs! Wie das funktioniert, darüber sprach die Redaktion mit Diplom-Psychologin Claudia Mück (45), Leiterin der Krebsberatungsstelle „lebensmut“ e.V. in München. 

yeswecan!cer: Frau Mück, plötzlich steht die Krebsdiagnose im Raum. Wie können Eltern ihrem kranken Kind die Diagnose so erklären, dass dies auch versteht, was passiert?

Diplom-Psychologin Claudia Mück: Sprecht so, dass euer Kind euch versteht. Verwendet das Wort Krebs und vermeidet komplizierte Fachbegriffe, erläutert lieber, was sie bedeuten. Ein Beispiel: Der Körper besteht aus vielen kleinen Bausteinen, da läuft schon mal etwas schief. Kann die eigene Körperpolizei das nicht reparieren und wird der Fehler immer größer, kann das zu Krebs führen. Dann müssen Ärzte helfen.

yeswecan!cer: Und wie funktioniert die Kommunikation mit einem Teenie?

Claudia Mück: Jugendliche wollen ernst genommen werden und haben ein anderes Vorwissen. Deshalb: Redet nicht um den heißen Brei herum. Wichtig zugleich: Behandelt eure Teenager nicht wie einen erwachsenen Partner. Auch ein Jugendlicher ist (noch) ein Kind.

yeswecan!cer: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Claudia Mück: Sobald die Diagnose gesichert und klar ist, wie die Behandlung aussehen wird, sollte die Familie TAGSÜBER darüber sprechen. Andernfalls nehmen alle Betroffenen ihre Sorgen und Nöte mit ins Bett.

yeswecan!cer: Wie sollte der Rahmen eines solchen Gesprächs aussehen?

Claudia Mück: Am besten kommt die ganze Familie zusammen. Wichtig ist zudem, dass nicht alle Infos auf einmal ausgepackt werden. Ich empfehle viele Gespräche und regelmäßige Updates.

yeswecan!cer: Was tun, wenn Eltern selbst Angst haben?

Claudia Mück: Eltern dürfen ihre Sorgen offen zeigen. Auch Mamas und Papas dürfen weinen. Aber: Führt das Gespräch mit euren Kindern nur, wenn ihr euch stark genug dafür fühlt. Und: Bleibt in eurer Elternrolle. Wenn ihr euch das nicht zutraut, dann erlaubt dem Kind, mit anderen darüber zu reden.