Präzisionsonkologie – Neue Chancen für Patient:innen mit Lungenkrebs
In der Behandlung von Lungenkrebs hat Tumorfreiheit durch Operation, Chemotherapie und/oder Bestrahlung immer noch Vorrang. Jedoch profitieren insbesondere Personen mit lokal fortgeschrittenen und mehr noch metastasierten Befunden von der Präzisionsonkologie.
Ein Kernelement dieser sogenannten Präzisions- oder Personalisierten Medizin ist die Erstellung des jeweiligen individuellen genetischen Tumorprofils.
Hierfür wird in der Regel frisches Tumorgewebe, beispielsweise mittels einer Biopsie oder während einer Operation entnommen, für die Testung benötigt. Seltener kommen Blutproben als „Liquid Biopsy“ zum Einsatz. In Laboratorien kann nun eine Testung der DNA auf Einzelmarker hin erfolgen, bei der bekannte, für die jeweilige Tumorentstehung relevante Gene gezielt untersucht werden.
Dies wird bisher bei Brust-, Lungen-, Darm-, Eierstock- und Hautkrebs regelmäßig gemacht. Die Notwendigkeit einer Durchführung ist abgesehen vom erkrankten Organ jedoch auch davon abhängig, in welchem Krankheitsstadium sich die Betroffenen befinden und wird deshalb individuell festgelegt. Dieses Tumorprofiling bildet die Grundlage dafür, Betroffenen mit nicht-kurativ behandelbarem Lungenkrebs eine möglichst zielgerichtete und somit effiziente Therapie anbieten zu können und hat die Behandlung des Lungenkarzinoms, allen voran des nichtkleinzelligen Adenokarzinoms, revolutioniert.
Bis vor einigen Jahren konnte in diesen Fällen durch Chemotherapien kaum eine spürbare Prognoseverbesserung gegenüber einer rein symptomorientierten Behandlung erzielt werden. Hier können zielgerichtete Behandlungen – wenngleich nicht immer eine Heilung – doch oft einen merklichen Überlebensvorteil bewirken und auch die Lebensqualität der Patient:innen steigern.