Ein Patient, viele Ärzte
Das digitale Tumorboard live!
Teamarbeit ist der Schlüssel, auch in der Medizin. Ein gutes Beispiel dafür sind Tumorboards, eine in Kliniken oft wöchentlich stattfindende „Krebskonferenz“, zu der erfahrene Ärztinnen und Ärzte aus der Chirurgie, Onkologie, Pathologie, Radiologie, Strahlenmedizin und weiteren Fachrichtungen zusammenkommen. Gegenseitig stellen sie sich aktuelle Patientenfälle vor und betrachten Krankheitsverlauf und Befunde. Fall für Fall wird hierüber beraten und Wissen ausgetauscht mit dem Ziel, einvernehmlich die – aus interdisziplinärer Sicht – optimale weitere Vorgehensweise zu beschließen und diese als Empfehlung in einem verbindlichen Beschluss schriftlich festzuhalten.
Was in Deutschland vor etwa 30 Jahren mit einer erweiterten chirurgischen Frühbesprechung begann, ist heutzutage fester Bestandteil des onkologischen Alltags. Tumorboards sind als eines der Ziele im Nationalen Krebsplan des Bundesgesundheitsministeriums verankert und stellen für die Zertifizierung von Krebszentren eine grundlegende Voraussetzung dar.
Diese Form der Zusammenarbeit hat sich so bewährt, dass das Grundprinzip bereits auf andere nicht-onkologische Bereiche in der Medizin übertragen wurde, beispielsweise für Gefäße oder Bereiche der inneren Medizin, die ebenfalls von der synergistischen Betrachtung aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven profitieren. Wie genau Tumorkonferenzen ablaufen, kann man auf der YES!CON sehen. Wir sind live dabei, wenn in „gemischter Runde“ maßgeschneiderte, sprichwörtlich lebenswichtige Entscheidungen getroffen werden. Besonders interessant: Wie sieht ein Tumorboard der Zukunft aus und welchen Einfluss hat das digitale Zeitalter?